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Spitzentitel: ja oder nein? | Sonntagsgedanken #27

Hallo! Schön, dass ihr wieder vorbeischaut. Heute geht es weiter mit meiner kleinen Reihe rund um Marketing, Bestseller und die Buchwelt. In meinem ersten Beitrag zu diesem Thema ging es um die Verzweiflung als Fan. Heute geht es darum, wie wir als Blogger eigentlich entscheiden, welches Buch wir uns von den Verlagen zuschicken lassen, zu welchem Buch eine Aktion geplant wird oder mehrere Beiträge geschrieben werden. Achtung! Es geht hier um grosse Publikumsverlage. Ausnahmen gibt es immer und ich will keinen Verlag verurteilen. Ich will bloss aufzeigen, wie Spitzentitel funktionieren.

Dafür habe ich einige Blogger gefragt. Statt wie ansonsten immer die einzelnen Texte der Blogger einzufügen, habe ich diesmal eine Zusammenfassung aller Texte geschrieben. Ich habe viel nachgefragt und dadurch entstanden keine zusammenhängende Texte. Ausserdem kann ich so auch gleich meine eigenen Erfahrungen mit einbringen. Viel Spass beim lesen:


Welches Buch wird angefragt?
Wie ich achten fast alle anderen Blogger auch kaum auf Spitzentitel. Denn am Ende muss das Buch doch einfach ansprechen. Weshalb werden dann trotzdem sehr oft Spitzen- oder Schwerpunkttitel rezensiert? Spitzentitel sind oftmals von beliebten und bekannten Autoren. Als Blogger ist es einem egal ob es eine grosse Marketing Aktion dazu geben wird, man möchte einfach das neue Buch dieses Autors/dieser Autorin lesen. Ein weiterer Grund ist, dass wenn man die Vorschauen der Verlage durchgeht, welche oftmals mehr als 50 Seiten umfasst, man zu Beginn noch sehr aufmerksam ist. Und welche Titel sind zu Beginn einer Vorschau auf einer Doppelseite oder mehr präsentiert und stechen einem ins Auge? Klar, die Spitzentitel. Die fallen auf und bleiben im Gedächtnis. Ein Programmfüller weiter hinten, welcher nur eine viertel Seite bekommen hat, wirkt nicht so interessant und man muss zuerst mal hinschauen. Unterbewusst achtet man also doch irgendwie auf Spitzentitel, auch wenn man selten explixit danach ein Buch bei einem Verlag anfragt.

Aktionen, Blogtouren und Gewinnspiele
Eine coole Aktion, welche gemeinsam mit dem Verlag geplant wird, ist zeitaufwändig. Wenn man das Buch um das es gehen soll, noch nicht gelesen hat, ist immer ein Risiko, dass man eine Aktion zu einem Buch plant, dass einem gar nicht gefallen könnte. Ausserdem müssen die Verlage zusagen, dass sie dich unterstützen wollen. Egal ob mit einem Verlosungsexemplar, Verlinkungen in den Sozialen Medien oder anderes, die Verlage sagen viel eher zu (meine Erfahrung!) wenn es um einen Titel geht, für den sie sich Marketing wünschen, sprich ihre Spitzentitel!
Eine Blogtour braucht immer mehrere Blogger. Diese müssen sich alle fürs gleiche Buch interessieren. Und wie oben schon beschrieben, werden unterbewusst oftmals Spitzentitel angefragt. Dadurch, dass viele Blogger dann auch Lust hätten zu dem angefragten Buch eine Blogtour zu machen und sich dadurch, dass viele Blogger das Buch habe, auch genügend zusammen finden: gibt es oftmals Blogtouren für Spitzentiteln. Nicht etwa weil das Buch interessanter ist, sondern weil mehrere Blogger darauf aufmerksam geworden sind.
Ausserdem fragen Verlage teilweise sogar Blogger für solche Aktionen direkt an und da geht es meistens auch nur um Spitzentitel. Ich zum Beispiel wurde schon mehrmals als Werbeblogger für ein Buch ausgesucht. Dazu gehören dann Gewinnspiele etc, welche einem der Verlag sponsert um so Werbung zu machen.

Blogger Newsletter, Buchmessen und andere Blogger
Nebst dem, dass wir selbst auf die Suche nach neuen Büchern gehen, werden wir auch ständig überhäuft mit Newslettern, welche uns informieren, welche Titel gerade erscheinen. Besonders verführerisch ist, wenn dann auch gleich noch steht, dass man das Buch als Rezensionexemplar anfragen kann. Und welche Bücher werden in den monatlichen Newsletter gepackt? Klar die vier bis fünf Bücher, welche vom Verlag gepusht werden wollen. Denn man kann nicht alle Bücher reinpacken, welche in einem Monat erscheinen, wenn man ein Grossverlag ist.
Gleich ist es auch mit den Buchmessen. Bei all diesen total coolen Bloggerevents, bei denen neue Bücher vorgestellt werden oder Autoren anwesend sind, geht es meist um Spitzentitel. Dadurch, dass die Bücher bereits präsent sind oder die Autoren einen gewissen Bekanntheitsgrad haben, wollen viele Blogger die Autoren treffen oder mehr über sie erfahren. Gleichzeitig will der Verlag noch mehr Blogger davon begeistern, denn das Ziel ist ja: möglichst viel Marketing, hohe Verkaufszahlen und am Ende die Bestsellerlisten.
Andere Blogger beeinflussen einen natürlich mit. Wenn hundert Blogger ein Buch besprechen und es viele gut finden, will man es eher auch lesen. Ein Buch, welches nur knapp 20 Rezensionen auf Lovelybooks zusammenbringt, wirkt nicht so vielversprechend.

Buchhandlungen
Wenn du in die Buchhandlung gehst, fallen dir sofort die Bücher auf, welche prominent ausgestellt sind und von denen es gleich zehn bis zwanzig Exemplare da hat. Ein Buch, welches bloss ein bis zweimal irgendwo im Regal steht, wird nur bei genauem hinsehen betrachtet. Uns ist klar, welche Bücher meist prominent ausgestellt werden: die Spitzentitel. Wenn wir dann nach Hause gehen und beim Verlag das Buch anfragen, welches wir in der Buchhandlung gesehen haben, ist es meist ein Spitzentitel.


In diesem Beitrag ist sehr oft das Wort «Spitzentitel» gefallen. Letzten Endes kann man sagen, der Plan der Verlage geht auf. Auch wenn man versucht nicht nach Spitzentiteln zu entscheiden, durch die ganze Präsenz greift man dann doch danach. Daran ist nichts verwerfliches, aber es ist ein Grund dafür, weshalb sogenannte «Programmfüller» wenig Aufmerksamkeit in der Bloggerszene bekommen.
Verlage wollen schlussendlich auch nur Geld verdienen und dafür brauchen sie nun mal diese Spitzentitel. Die Frage stellt sich nur, weshalb denn die anderen Bücher auch noch veröffentlicht werden, wenn sie sowieso keine Aufmerksamkeit bekommen oder verkauft werden. Dazu aber bald mehr.


Nun würde ich gerne eure Meinung zu dem Thema hören. Wie erlebt ihr das? Wonach entscheidet ihr, welches Buch ihr rezensiert oder eine Aktion plant? Könnt ihr mir zustimmen oder seid ihr komplett anderer Meinung? Ausserdem würde ich mich freuen, wenn ihr diesen Beitrag teilt. Ich fände es ziemlich cool, wenn eine Diskussion entstehen würde.

Ich danke an dieser Stelle folgenden Bloggern, welche mir ihre Erfahrungen mitgeteilt haben:

Book.aholic

Szebrabooks

Maerchenfarben

Inas.little.bakery

Und vielen weiteren, welche mir in persönlichen Gesprächen Auskunft gegeben haben! Danke euch allen! Ihr macht dieses Format möglich!


Kommentare

2 Antworten zu „Spitzentitel: ja oder nein? | Sonntagsgedanken #27“

  1. Hey ho josia
    Ich frag ja kei reziexemplar ah, da ich kein blog han, nur mis insta. Aber generell chani dir da total zuestimme. Ehrlich gseit hani meistens meh lust büecher z‘läse wo de hype nid so gross isch. Wenni bi jedem zweit ide insta story gseh, dass er es rezi exemplar becho het, & d’verläg d’büecher eim sozsäge nahrüehred, isch das für mich als chund ehner en grund das buech erstmal nid z‘chaufe.

  2. ich glaub mir hend au schomol drüber gredet. es stimmt, ich lueg au schneller en spitzetitel a als eine wo nid pushed wird. aber mega oft gfalltmr bi spitzetitel de klappetext ned und drum lisis ned. für mich mun de inhalt stimme, aber spitzetitel/ghypti bueher falled eim hal schneller uf. für spezielleri titel mumer scho selber luege

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