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“Das Leben besteht ja auch irgendwie aus Klischees” | Interview Rahel Hefti (Teil 1)

Türchen 18 von #xmaswithjosia17! Verrückt wie schnell die Zeit vergeht. Nur noch sechs Tage und dann haben wir schon Heiligabend. Heute habe ich wieder ein Interview für euch.

Rahel Hefti kommt aus der Schweiz und hat im November 2017 bereits ihr viertes Buch veröffentlicht. Nach ihrem Erfolg beim Emons Verlag mit “Zürich fliegt” kehrt sie zum Literaturwerkstatt Verlag zurück. “Rette mich nicht” ist ein Young Adult-Thriller. Hier findet ihr den Klappentext. Und hier findet ihr das erste Interview, welches ich mich Rahel Hefti geführt habe. Für dieses Interview habe ich die Schweizerautorin anfangs November in Zürich getroffen. Das Gespräch hat viel Freude bereitet und Rahel ist wirklich eine total sympathische Person. Aber lest am besten selbst:


©Rahel Hefti

Unser erstes Interview liegt bereits eineinhalb Jahre zurück. Darin sagst du, dass für dich Insider jeweils eine wichtige Inspiration sind. Kannst du das auch bei “Rette mich nicht» bestätigen?

Auf der einen Seite ganz bestimmt. Zum Beispiel habe ich immer mit meiner Schwester Geschichten über eine Gruppe geschrieben so wie die Fünf Freunde und wenn meine Schwester das jetzt liest, dann erkennt sie sicher einige unserer damaligen Personen wieder. Aber eigentlich sind all meine Insider schon in «Das verlorene Dorf» geflossen… Ich will ja auch nicht immer das gleiche schreiben, aber ich glaube, dass ich trotzdem aus meinen eigenen Erfahrungen schöpfe um meine Geschichten authentischer wirken zu lassen.

Rette mich nicht ist dein viertes Buch und als Leser habe ich enorme Unterschiede in deinem Schreibstil festgestellt. Er wirkt sehr viel erfahrener und hat sich auch ansonsten stark verändert. Welche Unterschiede hast du selbst bemerkt? Gab es Unterschiede beim Schreibprozess von Rette mich nicht im Gegensatz zu deinen anderen Büchern?

Extrem. Man lernt ja auch immer dazu, besonders wenn man mit Verlagen arbeitet, dann arbeitet man ziemlich intensiv mit dem Lektorat zusammen. Zum Beispiel die Lektorin bei Emons, die ist richtig cool, ich glaube von ihr habe ich in kurzer Zeit richtig viel gelernt. Ich bin immer offen beim schreiben oder bei Korrekturvorschlägen etc. und ich denke, dass wirkt sich dann auch auf meinen Schreibstil aus. Was durchaus positiv ist!

©Rahel Hefti

In all deinen Büchern lässt du authentische, sympathische und meist auch interessante Charaktere ihre Geschichten erzählen. Wie stehst du selbst zu deinen Charakteren und was war bei dir zuerst: Geschichte oder Protagonisten?

Also ich habe grundsätzlich immer eine Szene oder einen Handlungsstrang, eine Momentaufnahme und so spinne ich dann eine Geschichte daraus und bei mir ist es also wirklich so, dass sich die Figuren dann einfach daraus entwickeln. Die Figuren verändern sich mit der Geschichte und entwickeln einen ganz eigenen Charakter.

Mit Darian hast du einen genialen Protagonisten entworfen, bei dem die Grenze zwischen gut und böse sehr dünn ist. Es gibt nie schwarz weiss in deinen Büchern und auch ansonsten bedienst du kaum Klischees. Wie stehst du selbst zum Schwarz weiss Klischee oder allgemein Klischees?

Wenn ich selber lese, mag ich so Klischees eigentlich noch ganz gerne. Dann ist alles so schön vorhersehbar und das mag ich. Das Leben besteht ja auch irgendwie aus Klischees. Was ich allerdings überhaupt nicht mag, sind tätowierte Bad Boys in New Adult Büchern. Die wirken relativ unglaubwürdig auf mich.

Warum hast du eigentlich noch nie Fantasy geschrieben, obwohl du das doch so gerne liest?

Kann sein, dass ich ja schon daran schreibe? (Lacht) Also ich habe die Geschichten in meinen Kopf. Die eine ist Sci-Fi und die andere eher in die historische Richtung. Ich bin ein wenig krankhaft, was Griechenland und Antike belangt. (Lacht) Genauso wie bei Weihnachten… Ich habe verschiedene Geschichten mit verschiedenen Genres in meinem Kopf und da ich momentan bei keinem Verlag oder einer Agentur unter Vertrag stehe, schreibe ich einfach, worauf ich Lust habe.

©Rahel Hefti

Schauplätze sind wie du selbst angegeben hast eine wichtige Sache für dich. Besuchst du die jedes mal selbst und wie findest du so geheimnisvolle Orte wie die Burgruine in»Rette mich nicht»?

«Rette mich nicht» entstand eigentlich aus einer Idee, welche in Schottland in einer Burgruine spielte. Diese Burgruine hat mich damals so inspiriert und dann habe ich mir halt überlegt, wo es einen ähnlichen Schauplatz in meiner Nähe geben könnte. Ich denke relativ filmisch und mag es, wenn ich reale Orte habe, die mich inspirieren können. Gewisse Schauplätze entdecke ich per Zufall und andere wie die Burgruine suche ich halt.

Ausserdem gibt es das Café «Tröimli» tatsächlich?

Nein, das ist komplett meiner Fantasie entsprungen. Aber es wäre schön. Ich würde mich wirklich richtig wohl fühlen.

Nehmen wir doch nochmals Bezug zu unserem ersten Interview. Dort hast du geschrieben, dass du früher gerne Film-Ressigeurin geworden wärst. Könntest du dir das immer noch vorstellen, wenn du die Chance dazu bekommen würdest?

Mein Traum wäre ja einfach mein ein Requisit in einem Hollywood Film zu positionieren, damit ich dann allen erzählen könnte, dass ich das gewäsen sei. (Lacht) Ich glaube, jeder der Schreibt träumt davon, dass irgendeine Geschichte von sich selbst filmisch umgesetzt wird. Wenn ich dann beim Casting von gewissen Figuren dann dabei sein dürfte, würde ich natürlich nicht nein sagen, aber ansonsten glaube ich nicht, dass ich mehr machen würde.

Kommen wir zum Cover. Es ist ein Traum! Im Prolog wird direkt die auf dem Cover umgesetzte Szene gezeigt. Wie gefällt es dir selbst und wie viel durftest du selbst mitentscheiden? 

Also ich liebe es! Bei diesem Cover konnte ich relativ viel mitreden. Es kommt halt immer auf den Verlag drauf an. Ich sag immer: je grösser ein Verlag, desto kleiner das Mitspracherecht. Bei Emons zum Beispiel habe ich vier fertige Covers zur Auswahl bekommen und konnte dann so noch meine Stimme abgeben und sagen, was für mich am besten zur Geschichte passt. Bei «Rette mich nicht» habe ich wirklich intensiv mitgearbeitet und es dauerte wirklich fast drei Monate, bis das Endergebnis so stand. Ich bin total happy!


Ich hoffe sehr, dass euch der erste Teil des Interviews gefallen hat. Vergesst nun nicht, Morgen wieder vorbeizuschauen, es wartet ein zweiter Teil auf euch!


Kommentare

2 Antworten zu „“Das Leben besteht ja auch irgendwie aus Klischees” | Interview Rahel Hefti (Teil 1)“

  1. […] Hier geht es zum Interview mit Rahel Hefti! […]

  2. […] 19 von #xmaswithjosia17 heute habe ich den 2. Teil meines Interviews mit Rahels Hefti für euch. Hier kommt ihr zum ersten Teil und ansonsten wünsche ich euch jetzt ganz viel Spass beim […]

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