Heute spreche ich ein Thema an, welches mich schon lange beschäftigt. Seit der Hype um das Young Adult und New Adult-Romance Genre so gross geworden ist. Denn auch wenn die Zielgruppe dieser Bücher hauptsächlich (junge) Frauen sind, so finde ich es doch unglaublich, wie problematisch und oberflächlich diese Bücher gegenüber Männern sind.
ANMERKUNG VOM 13. Juli 2020:
Der Beitrag fasst grundsätzlich immer noch zusammen, was ich als problematisch erachte. Trotzdem würde ich zum heutigen Zeitpunkt nicht mehr das Wort Sexismus dafür verwenden, da es keinen Sexismus gegen Männern gibt.
Deshalb möchte ich in diesem Beitrag darauf eingehen, weshalb ich es Problematisch finde, dass Männer in diesen Büchern immer den gleichen Schönheitsidealen entsprechen, als Sexobjekte benutzt werden und auf die immer gleichen Merkmale reduziert werden. Unterlegen möchte ich das Ganze mit Beispielen und einem abschliessenden Fazit zu dem Thema.
Sixpack, Oberarme und das ganz ohne Training
Als erstes möchte ich auf die Tatsache eingehen, dass in praktisch jedem Roman dieser Bücher gewisse Schönheitsideale sehr präsent beim männlichen Love-Interest sind. Sixpack ist oberste Priorität. Zumindest erscheint es einem so, wenn man ein Buch aus dem Genre liest (übrigens auch in Romantasy Büchern der Fall).
‘’Das Erste, was ich wahrnahm, war sein Oberkörper. Ein nackter, straffer Bauch, der von Muskeln nur so strotzte. Das Zweite war seine Tätowierungen.» Begin Again, S. 15
Um ein Sixpack zu bekommen muss Man(n) trainieren. Viel. Und Man(n) muss seinen Fettanteil auf ca. 10% reduzieren. Das geschieht nicht einfach in dem Man(n) auf der Couch liegt, bisschen Studiert und all drei Wochen mal zwei Push-Ups macht. Ein Sixpack zu bekommen und zu behalten, erfordert viel Arbeit, eine gesunde Ernährung und dementsprechend unlogisch ist es, wenn jeder Typ einen stahlharten Body hat.
Klar wäre es blöd, wenn der Typ mal nicht Zeit hätte um Pizza, Burger oder trendiges Sushi essen zu gehen, weil er trainieren muss. Wäre ja auch absolut langweilig.
Aber ein Sixpack und muskulöse Oberarme machen einen Mann natürlich heisser für eine Frau und für die Leserin. Also was lernen wir: heiss aussehen ohne Zeit aufzuwenden, muss man als Love-Interest in solchen Büchern können.
Grüne, blaue, graue, gold-gespränkelte und sonst spezielle Augen
Ist euch schon mal aufgefallen, dass die wenigsten Protagonisten in NA/YA-Romanen braune Augen haben. Dabei ist es die häufigste Augenfarbe. Warum also dürfen Männer keine braunen Augen haben? Sind sie etwa nicht attraktiv? Macht sie das weniger interessant?
‘’Etwa 90 Prozent aller Menschen weltweit haben braune Augen, darunter der weitaus überwiegende Teil der Menschen nichteuropäischer Abstammung. Der Rest verteilt sich auf Blau, Grün und Grau, wobei Grün mit weniger als 2 % die seltenste Augenfarbeist. Die wenigsten braunäugigen Menschen gibt es im Ostseeraum.’’ Quelle: Wikipedia
Und wenn sie braune Augen haben, dann bitte mit goldenen Flecken darin, sind karamellfarben oder sonst irgendwie speziell.
Soll das heissen, ich brauche grüne Kontaktlinsen um interessanter zu wirken?
‘’Sein Blick war intensiv, angespannt, so wie seine gesamte Körperhaltung. Eisig und abweisend. Um den Rand seiner Augen zogen sich tiefe Blautöne, durch die sich jedoch silberne und schwarze Farbstreifen webten» Wie die Luft zum Atmen, S. 20 -> laut Leseprobe. Ich habe das Buch selbst nicht gelesen.
Grübchen, Narben und Tattoos
Wenn wir gerade schon dabei sind, dass die Protagonistin in diesen Büchern ihren Love-Interest auf seine Äusserlichkeiten reduziert, dürfen wir die Grübchen, Narben und Tattoos nicht vergessen.
Grübchen sind sehr wichtig und die Protagonistin LIEBT diese dann auch & kann gar nicht aufhören sie anzuschauen.
Narben sind für viele Menschen unangenehm, aber in einem guten NA/YA-Roman sind sie geheimnisvoll und anziehend. Ich meine klar, es ist schön, dass Narben kein Problem darstellen. Aber in diesen Büchern sind sie oft Teil eines schlimmen Erlebnisses und der Typ mag sie oft auch nicht zeigen. Trotzdem muss sie ihn immer wieder darauf ansprechen und dort berühren.
‘’Der Ärmel seines weissen Shirts war hochgerutscht und entblösste den Ansatz der Narbe, die mir schon öfter aufgefallen war.’’ Someone New, S. 155
Und dann Tätowierungen. Egal ob über der Brust, am Arm oder im Hosenbund verschwinden (ja, das gibt es sehr oft in diesen Büchern!). Alle Tätowierungen haben eine wichtige Bedeutung für ihn und machen ihn daher für sie noch interessanter.
Fazit
Der perfekte Mann laut diesen Büchern sieht also folgendermassen aus:
Muskulös, am besten mit Sixpack, aber bitte ohne Training und immer bereit mit ihr Pizza essen zu gehen. Dann bitte spezielle Augen, in die sie sich verliebt. Das Gesicht sollte übrigens am besten kantig sein und Grübchen haben. Auch Tätowierungen und Narben lassen ihn noch viel attraktiver wirken.
Klar, es ist Unterhaltung. Aber im Gegensatz zum Erotikgenre, wo es viel mehr um körperliche Liebe geht, sollten NA/YA-Romanzen doch auch realitätsnah sein und Männer nicht als heisse Sexobjekte darstellen.
Was sind eure Gedanken zu dem Thema? Nehmt ihr das auch so wahr? Lest ihr gerne Bücher aus diesem Genre? (Ich tatsächlich zwischendurch schon. Wenn auch seltener als früher.)
Ein sehr schöner Artikel mit vielen intelligenten Beobachtungen. Allerdings stimmt nicht, was du oben schreibst, dass es keinen Sexismus gegenüber Männern gibt. Klar, Sexismus betrifft zu 99% Frauen, vor allem wenn er strukturell ist, aber Männer können auch benachteiligt (bzw. diskriminiert) werden wegen ihres Geschlechts und dann ist dies eben sexistisch. Aber ich verstehe, was du meinst. Ich würde es in Bezug auf deinen Artikel auch nicht Sexismus nennen, sondern meistens sind es eben abgedroschene Klischees und, seien wir mal ehrlich, einfach kein guter Schreibstil. Ich denke, das ist das größte Problem bei NA-Romanen. Jeder oder jede, der oder die Literaturwissenschaften studiert hat, schlägt bei diesen Romanen teils die Hände über dem Kopf zusammen. Es muss nicht alles hohe Literatur sein, nicht falsch verstehen, aber es muss eben auch nicht alles so platt sein wie die Beschreibung von Männern in NA-Romanen 🙂
Hallo lieber Josia,
ich weiß ja nicht, wie aktiv du noch am bloggen bist. Also ich gebe dir teilweise wirklich Recht und dein Beitrag öffnet vielen die Augen zu einer anderen Sichtweise! Aber jetzt mal so gesagt, sind Bücher oder aber auch Filme aus dieser Richtung nicht gerade zum Träumen, oder die Sorgen zu vergessen? Einfach vielleicht in eine andere Welt zu tauchen, wo gerade vielleicht die Männer für uns perfekt erscheinen? 😉 Aber immerhin hast du mir jetzt nun eine Idee für meinen eigenen evtl. Roman gebracht. 😉 Und es gibt durchaus auch Filme, in denen der Mann nicht super aussieht also weder Sixpack noch Muskeln hat und wo die Frau eher die heiße Blondine z.B. ist. und sich trotzdem in ihn verliebt. Natürlich gibt es relativ wenige Bücher / Filme solcher Art, aber es gibt sie. Ärgere dich nicht zu sehr und lass die Menschen träumen / „sabbern“. 😉 LG Lissy
Meisten achte ich nicht wirklich auf die Beschreibungen vom Aussehen. Ich habe, sobald ich einen Namen lese oder eine Person erwähnt wird, ein Bild im Kopf und weigere mich, mein Bild zu ändern, nur weil da steht, dass der Typ jetzt plötzlich blonde Haare haben soll♀️
Pingback: Brittainy C. Cherry – Wenn Donner und Licht sich berühren
Hallo Josia,
okay…darf ich sagen das ich den Beitrag echt gelungen finde? Du hast mich des Öfteren zum Schmunzeln gebracht.
Und ja, ich muss gestehen, das mir das mit dem Sixpack auch immer sauer aufstößt, aber das kann daran liegen, dass ich einen total Sportbesessenen Dad habe und das mit dem Fettanteil, Ernährungsumstellung und viel Sport seit ich klein bin regelmäßig gehört habe.
Das mit den Augen ist mir gar nicht so sehr aufgefallen. Kann auch sein, dass ich die Augenfarbe immer total schnell wieder vergesse, da es für mich nicht wichtig ist oder die Protagonistin das eh immer wieder wiederholt.
Das braun die meiste Augenfarbe ist wusste ich gar nicht. Ich habe grün braune Augen…huch. Ich fühl mich gerade besonders XP.
Aber du hast absolut recht. Bei den weiblichen Protagonistin wird aufgeschrien und bei den männlichen kaum.
Ich gehöre ja zu der Fraktion die die Bücher liest weil ich unterhalten werden will und so nicht ganz so extrem auf das ganze Thema reagiert. Obwohl es mich auch immer wieder nervt wenn Liebesgeschichten so absolut weit hergeholt sind, dass ich nicht anders kann als den Kopf zu schütteln. Ich hätte auch nichts dagegen wenn mal der nette Typ von nebenan ohne Tattoos und schlimmer Vergangenheit eine Geschichte bekommt, aber dann kommt sicher irgendjemand und würde meinen, dass da dann der Konflikt fehlen würde. Ohne Konflikt keine Geschichte, schade eigentlich!
Ich lebe ja nach dem Motto, dass es perfekt nicht gibt und so lese ich zwar gerne New Adult Bücher aber ohne Erwartung, dass es da einen Mehrwert gibt. Leichte Unterhaltung für zwischendurch. Auch wenn es immer mehr New Adult Bücher gibt, die versuchen noch eine weitere Aussage (Bodypositivity, Bewältigung von Verlusten, Gleichberechtigung, etc.) einzubauen. Ich werde zwar immer noch zu den Büchern mit den „heißen Kerlen“ greifen, aber auch mit der Hoffnung, dass die Protagonistin auch mal taff ist. Bei „Hidden Legacy“ ist Nevada echt taff und Rogen ist zwar heiß, aber der Trainiert auch dafür :). Tolle Reihe, kann ich wärmstens weiterempfehlen <3.
Und jetzt werde ich mir den Beitrag von Ivy noch einmal genau durchlesen, beim Überfliegen gefiel er mir schon ganz gut.
Apropos gefallen. Mir gefällt es hier sehr gut, vermutlich wirst du jetzt öfters was von mir hören. Ich bleibe dir jedenfalls als Leserin erhalten. Außer es stört dich, dann bitte laut aufschreien ;P.
Alles Liebe,
Tina
von Tianas Bücherfeder
Danke für deinen Roman-Kommentar & die vielen Komplimente. Es freut mich, dass dir mein Beitrag gelesen hat.
Herzlich
Josia
Hallo Josia,
du sprichst mir total aus der Seele, auch wenn New Adult nicht unbedingt mein Genre ist. Ich beobachte diese Tendenz schon seit längerem, gerade in Frauenromanen und Romantasy. Was mich dabei sehr wundert ist, dass diese Bücher von Frauen geschrieben werden. Und eigentlich hätte ich vermutet, dass es bei meinen Geschlechtsgenossinnen um Mädels handelt, die ganz gut ohne bernsteinfarbige Einsprenksel in den Augen und Six Packs auskommen. Auch wenn es sich „nur“ um Unterhaltung handelt, halte ich es für sehr bedenklich, wenn in der Literatur Szenen, die an Missbrauch und Vergewaltigung erinnern, einen solch häufigen Einzug erhalten.
LG
Sabienes
Hey Josia,
danke für diesen interessanten Beitrag, vor allem aus Männersicht.
Ich kann deine Kritikpunkte nachvollziehen, ich finde solche Aspekte in Büchern meist eher lustig, weil sie einfach so richtig klischeehaft sind. Dennoch würde ich mir natürlich wünschen, dass ein realistischeres und angenehmeres Männerbild herrschen würde. Mir persönlich sind optische Merkmale vor allem in Büchern total egal, meistens vergesse ich sie nach wenigen Sekunden wieder – leider genau wie Namen. Mir geht es eher um die Persönlichkeit, um interessante und witzige Macken, Eigenschaften. Um Interessen und Fähigkeiten, Schwächen und Stärken. Das hat für mich persönlich einen größeren Reiz.
Liebe Grüße,
Nicci
Was für ein toller Beitrag! 🙂 Beim Titel dachte ich mir erst: och nö, bitte nicht schon wieder ein Thema über Sexismus, Frauen, und Frauenstereotype. Aber du hast genau das aufgegriffen, was MICH an der Diskussion stört: die Sexualisierung bzw. Stereotypisierung von Männern wird so gut wie nie aufgegriffen – findet aber ganz genauso statt! Es stört mich regelrecht, wenn nur über die Fehldarstellung von Frauen diskutiert wird, solche Themen jedoch unter den Tisch gekehrt werden.
Bei einem Punkt musste ich aber lachen: den Augenfarben. Ich gehöre nämlich tatsächlich zu den Grünäugigen und daher ist mir das noch nie aufgefallen, weil ich es für gar nicht so ungewöhnlich gehalten habe 😀
Liebe Grüße,
Lisa von lieschenliest.de
Danke für deinen lieben Kommentar & Entschuldigung, dass ich dir erst jetzt antworte.
Es ist einfach wichtig, dass wir über alle Seiten eines Problems sprechen und nicht nur aus einer Sicht ein Thema behandeln.
Herzlich
Josia
Da mein Kommentar nicht auftaucht, hier ein neuer Versuch. Lösch ihn einfach, falls doppelt 😀
So, nun auch mein Kommentar. Ich lese an sich auch sehr gerne NA, wobei das auch stark zurückgegangen ist. Und ja, natürlich sind in den meisten Fällen die Typen absolute Traumtypen, sowohl vom Körper als auch Charakter her. Ich kann durchaus reflektieren, dass das nicht der Realität entspricht und eben nur Unterhaltung ist. Es sind halt klischeehafte Fantasiebilder. Repräsentativität erwarte ich hier gar nicht – wobei das ja eigentlich ganz cool wäre.
Interessanterweise bleiben mir nämlich meist gerade die Liebesgeschichten im Gedächtnis, die besonders realistisch gehalten sind, also wo die Charaktere ganz normale Männer und Frauen sind – und auch so aussehen.
Deine Kritikpunkte kann ich nachvollziehen und man könnte sie genau so auch auf die meisten weiblichen Hauptprotagonistinnen aus den beliebtesten Jugendbüchern übertragen, denn auch die sind ausnahmslos sehr hübsch, schlank (obwohl sie auch jede Menge ungesundes Zeug in sich reinstopfen) und natürlich unheimlich beliebt bei den Jungs. Sexismus findet sich also nicht nur im NA-Genre, wobei es da natürlich besonders offensichtlich wird.
Hallo Josia,
ich musste beim lesen gerade sehr schmunzeln, denn du hast sehr recht.
Ich bin immer mal wieder in so einer New-Adult-Phase. Es gibt Monate, da lese ich ein Buch nach dem anderen aus dem Bereich und dann gibt es Monate, da nervt mich schon alleine der Klappentext. Oft merke ich beim lesen dann aber auch, wie ich die Augen verdrehe wegen all dieser Klischees und dem Schema F. Ich hab wirklich schon viel aus dem Bereich gelesen, aber mir fällt wirklich auf die Schnelle kein Gegenbeispiel ein. Übrigens ist das nicht nur in New Adult Romanen so, auch in „normalen“ Liebesromanen sind Kerle gerne mal so gezeichnet – z. B. lese ich gerade die Redwood Love Reihe und alle drei Brüder sind dort bis auf die Tattoos vom Aussehen her genauso dargestellt, obwohl die Bücher nicht wirklich dem New Adult Bereich zuzuordnen sind….
Ein sehr schön zusammengefasster Beitrag, danke dafür!
Liebe Grüße, Ela
Lieber Josia,
das ist tatsächlich ein Thema, über das ich mir so konkret bisher eher weniger Gedanken gemacht habe, aber ich glaube das liegt daran, dass ich es einfach nicht unter dem Stichwort Sexismus verortet hatte. Mich nervt es auch enorm, wenn in Büchern jemand als unfassbar gutaussehend beschrieben wird, vor allem wenn das nicht nur aus der Sicht von einer Person ist, sondern wenn alle das finden. Weil wie oft passiert das bitte? Es findet nun mal nicht jeder die gleichen Menschen schön. Und das mit den Augen finde ich auch echt übel 😀 Weil jetzt mal im Ernst, wer guckt sich schon so genau die Augen von anderen an? Ich wüsste spontan nicht mal welche Augenfarbe die Leute in meinem Freundeskreis haben, zumindest würde ich nicht die Hand dafür ins Feuer legen.
Also ja, diese Reduzierung auf ein Äußeres, das (vermutlich) viele anspricht nervt. Sehr.
Ein toller Beitrag auf jeden Fall mit wichtigem Thema, der mal wieder ein wenig die Augen geöffnet hat, danke dafür 🙂
Liebe Grüße,
Katharina
#litnetzwerk
Hallo Josia,
ich finde deinen Beitrag unheimlich interessant, denn auch ich lese ab und zu Bücher aus diesem Genre. Allerdings muss ich zugeben, dass mir die Beschreibungen oft nichts bedeuten. Das Bild in meinem Kopf, das ich mir selbst zusammenbaue, überlagert das des Autoren meistens so stark, dass ich irgendwann keine Ahnung mehr habe, ob er dunkle oder helle Haare haben sollte oder welche Augenfarbe ihm zugeschrieben wurde. Trotzdem verstehe ich, was du meinst und gerade das Sixpack inklusive Bad Boy-Attitude sind ja kaum noch aus dem Genre wegzudenken.
Für mich ist es meistens doch ziemlicher Einheitsbrei und vielleicht ist es abwertend, wenn ich das so sage, aber diese Bücher sind für mich Urlaub für’s Hirn, weshalb ich mir um das Bild gar keinen so großen Kopf mache, wie ich es vielleicht tun sollte.
Danke auf jeden Fall für den Denkanstoß! 🙂
Liebst,
Rika
#litnetzwerk
Hey Josia,
Du hattest auf meinem Blog zu meinem Artikel mit Klischeemännern kommentiert und diesen Artikel erwähnt und da musste ich doch direkt gleich nachlesen.
Ich glaube, diese Ansicht der Männer mit ihren Muskeln, Narben und Tattoos (und dabei am besten noch schön abweisend und kalt) ist einer der Hauptgründe, warum ich Romantik in Büchern aktiv vermeide. Sobald sich nur auf dem Klappentext ankündigt, dass es um Liebe gehen könnte, lege ich das Buch weg.
Schade eigentlich, weil man Männer so wunderbar abwechslungsreich darstellen könnte und damit seine Geschichten spannender machen könnte.
Und ich weiß auch nicht woher dieser obszessive Fokus auf das „“perfekte““ Äußere herkommt….. Das ist doch voll öde, wenn alle gleich aussehen mit ihren Sixpacks und „tollen“ Augen. -.-
Aus Protest gebe ich den Männern (und auch den Frauen) in meinen Geschichten immer ganz stinknormale braune Augen. Die können Leuchten und Begeisterung zeigen, aber die sind ganz normal und völlig ohne Sprenkel.
Naja, ich könnte hier noch ewig schreiben und mich ärgern, aber ich belasse es mal dabei. Ich bin sehr froh, dass wir beide anscheinend sehr ähnliche Gedanken zu dem Thema hatten 🙂
LG Sina
Hallo Josia,
vielen Dank für diesen gelungenen Beitrag!
Ich persönlich lese kaum Bücher aus diesem Genre, u.a. weil mich die Gleichartigkeit der Hauptfiguren und der Beziehungen nervt. Trotzdem finde ich es erfrischend, mal etwas über die männlichen Hauptfiguren in diesen Büchern zu lesen. Und es ist so wahr!
Nachdem ich deinen Beitrag gelesen habe, habe ich als erstes überlegt, welche Bücher mir aus dem Genre spontan einfallen und wie dort die männlichen Hauptfiguren gestaltet sind. Traurig, dass allein diese Überlegungen fast schon einem Bingo ähnelten, denn in so ziemlich jedem Buch, das mir einfiel, konnte ich einen oder mehrere deiner genannten Punkte finden.
Ich kann deinem Wunsch nach mehr Realitätsnähe nur zustimmen. Dieses falsche Bild, was viele der Bücher erzeugen, ist nicht nur nervig, sondern weckt vor allem bei jungen Leser*innen auch gänzlich falsche Vorstellungen.
Liebe Grüße
Sarah
Hallo Josia,
ich lese kaum etwas aus diesem Genre da sich die Protagonisten immer sehr ähnlich sind und auch der Plot immer mehr oder weniger auf einem ähnlichen Schema basiert. Trotzdem kann es sein, dass ich zwischendurch zu einem solchen Roman greife.
Über die Sicht auf die männlichen Protas habe ich mir ehrlich gesagt noch nie solch große Gedanken gemacht und muss dir auf jeden Fall recht geben! Vielen Dank für deinen sehr unterhaltsamen und interessanten Beitrag dazu!
Liebe Grüße
Bella
#litnetzwerk
Sehr guter Beitrag!
Ich verdrehe schon immer die Augen, wenn ich irgendeine Beschreibung in diese Richtung lese!
Hallo!
Ich muss sagen, ich hab mich bestens unterhalten gefühlt bei deinem Artikel! Ich persönlich lese ja auch gar nichts in dieserRichtung, komme aber doch an dem ein oder anderen Klischee nicht drumrum. Meistens wird dann auch über die Love-Interests gemeckert, aber eben aus weiblicher Sicht. Deinen Blick auf diese typischen Merkmale fand ich wirklich sehr passend, danke dafür!
Im übrigen sind braune Augen bei Männern genauso ansehnlich wie blaue. Oder grüne. Oder graue. 😀
Liebe Grüße!
Gabriela
Hey 🙂
Danke für diesen sehr interessanten und zum Nachdenken erregenden Beitrag.
Ich liebe es ja, New Adult Bücher zu lesen. Neben dem Uni Alltag sind gerade New Adult Bücher mein Weg um einfach mal mein Gehirn abzuschalten und über absolut gar nichts nachzudenken.
Ich muss auch ehrlich sagen, dass ich mir noch nie wirklich Gedanken über Sexismus in New Adult Büchern gemacht habe. Mir ist war natürlich auch aufgefallen, dass die Männer immer nach einem bestimmten Schema aufgebaut sind, aber ich habe mir nie weitere Gedanken darüber gemacht. Das hat sich jetzt aber definitiv mit deinem Beitrag geändert.
Ich muss dir aber in vielen Punkten wirklich recht geben und habe dir, während ich deinen Beitrag gelesen habe, nur zustimmen können.
Liebe Grüße
Isabell
Hi Josia,
ha, und ich dachte schon, ich bin einfach zu alt für die Literatur!!! Was bin ich beruhigt, dass es auch jüngere gibt, die das nicht für normal halten 🙂
Nein echt, ein toller Beitrag und ich finde den so wichtig!
Genau so, wie junge Frauen ständig mit langen tollen Haaren und einer Modellfigur in diesen Romanen ausgestattet sind. Es wäre schön, wenn die Autoren/-innen das mal verstehen würden – das ist nicht das normale Leben, junge Mädels und Jungs wollen doch mal auch was anderes lesen, als dass die Protagonisten doch immer nur so toll und unwiederstehlich aussehen!
Liebe Grüße Anett.
#litnetzwerk
Hallo Josia,
tatsächlich lese ich gerne Bücher aus diesem Genre, aber ich muss gestehen so extrem ist mir diese Darstellung der Männer nicht aufgefallen. Jetzt wo du es ansprichst muss ich sagen….du hast recht.
Sie haben immer Traumbodys, aber nie liest man auch nur ansatzweise etwas von Training…schon komisch.
Huhu!
Ich finde es wirklich toll, dass du dir über das Thema Gedanken gemacht hast. Ehrlich gesagt, lese ich gar nicht mal so selten NA/YA Bücher und ich bin mir bewusst, dass sie eigentlich alle gleich aussehen. Doch bisher hat mich das irgendwie gar nicht gestört. Aber nach dem Lesen deines Beitrags muss ich dir absolut recht geben.
Vielleicht hat es mich nicht gestört, da ich selbst sehr auf Tattoos stehe – Ehrlichkeit muss sein. 😉 Aber genauso denke ich: Was ist das Problem mit braunen Augen. Stimmt. „Normale“ braune Augen gibt es nie. Warum eigentlich nicht? Die sind auch schön! Sehr sogar.
Ich sollte ganz dringend ein wenig kritischer beim Lesen sein.
Danke für diesen tollen Beitrag! <3
Liebste Grüße
Wiebi
#litnetzwerk
Hallo!
Ein wirklich sehr gelungen Beitrag! Ich lese derartige Bücher immer wieder gerne.
Ich gestehe, dass ich mich noch nie so richtig über das Männerbild, das vermittelt wird Gedanken gemacht habe. Ich fand es immer gut, dass die Frauen häufig eben nicht dem klassischen Sexobjekt ala Victoria Secret entsprechen. Was das im Umkehr Schluss für das Männerbild bedeutet, habe ich mir noch nicht so genau überlegt.
Die Augen finde ich besonders witzig. Denn gerade diese golden Pünktchen und Co, die braune Augen „aufwerten“ sind mann doch gar nicht so schnell wie es die Protas immer tun. Erst bei ganz intensiven wahren Blicke kommt die Struktur und das Muster heraus.
Danke für deinen sehr wertvollen und super geschriebenen Beitrag.
Liebe Grüße
Sabrina
#litnetzwerk
Liebe Sabrina
Danke für deinen Kommentar. Es freut mich, dass dir der Beitrag gefallen hat.
Ich lese solche Bücher teilweise auch noch ganz gerne und ich habe auch nichts dagegen, wenn gewisse Schönheitsideale darin vorkommen. Aber ich finde wichtig, dass es halt auch logisch nachvollziehbar ist. Also wenn jemand Muskeln hat, soll er auch Sport machen etc. und wenn halt 90% der Menschen auch braune Augen hat, soll das auch so widerspiegelt werden.
Herzliche Grüsse
Josia
Hi Josia,
ich finde es sehr interessant dieses Thema aus männlicher Sicht zu erfahren. Mal davon abgesehen, dass mir selbst solche super toll trainierten Jungs mit funkelnden Augen auf die Nerven gehen.
Ich kann deine Einwände gut nachvollziehen.
Es gibt Sexismus nunmal in beide Richtungen und das sollte besprochen werden.
Liebe Grüße
Lilly
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Ein schöner Beitrag!
Das ist auch einer der Aspekte, warum mich das YA Genre verstärkt genervt hat. Ich lese es eigentlich recht gerne, aber genau wegen sowas konnte ich oft einfach nur die Augen verstehen. Es ist gefühlt einfach in JEDEM Buch so. Statt bei der Beschreibung hinzuschmelzen, habe ich eher die Augen verdreht. Am besten wird das ganze mit der Arschlochhaltung, einer dunklen Vergangenheit und dem weichen Kern hinter der harten Schale.
Weibliche Protagonisten werden in YA aber auch immer als unglaublich hübsch beschrieben. Meist glauben das die Protagonistin nicht und halten sich für ach so hässlich. Dann muss erst der Typ daher kommen, der hier klar macht, wie wunderschön sie doch ist.
Ach ja und wie viele Menschen tragen Brillen? In Büchern fällt mir da nur Harry Potter ein. In YA sind es immer Kontaktlinsen, Brillen sind nur was für brave Mauerblümchen.
*aufregmodus Ende*
Liebe Grüße 😀
Hey 🙂
Ein sehr wichtiges Thema das du da ansprichst. Mir ist das aber nicht nur in diesem Genre aufgefallen, sondern in eigentlich fast allen Büchern. Entweder war ich bisher zu blind oder es gibt wirklich keine Bücher, die Männer mit etwas Kuschelspeck (wie ich so schön sage) präsentieren und die nicht alle so dermaßen perfekt sind. Ich lese selbst solche Bücher, da will ich nicht lügen aber es hält sich in Grenzen, da ich eher im LGBTQ+ Genre meine lesewurzeln habe. Trotzdem macht es mich auch etwas traurig, das es keine Protagonisten gibt, die riesen Teddybären sind. Ich selbst schreibe leidenschaftlich gerne und bei mir haben die Protagonisten keine Modelfigur, außer sie sind nur nebencharaktere, die nicht wirklich wichtig sind. Ich hoffe einfach das auch Verlage sich damit befassen und vielleicht auch in der schiene Bücher präsentieren. Diese Klischee Protagonisten sowohl Mann als auch Frau sind gerade für teenager kein gutes Vorbild.
Der Kommentar sollte eigentlich nicht so lange sein aber dieses Thema ist auch mir besonders wichtig 🙂 Lg Mina
Danke für deinen lieben Kommentar. Ich kann da nichts hinzufügen, ausser dass ich mich für meine so späte Antwort entschuldige.
Ich habe es zugegebener Maßen nicht unter Sexismus verbucht, aber es geht mir gehörig auf den Keks. Egal ob in YA oder allgemein im Jugendbuchbereich, z.b. in der Fantasy. Denn wie du sagtest: das ist nicht realitätsnah und in der Tat, wie oft verliebt sich der „Superheiße“ Typ (was meiner Meinung nach relativ ist) in Wirklichkeit in das Mauerblümchen oder die Außenseiterin?
Ehrlich gesagt bin ich es leid von solchen Typen zu lesen und komme mir sogar immer dumm vor, weil ich noch nie karamallbraune Augen gesehen.Und wann sehe ich mal wem mit goldfleckigen Augen und so weiter? Bin ich vielleicht zu unkreativ? Zu unaufmerksam?
Aber was noch weit weniger geht ist (meist nur von Männer ausgehend), dass Männer die größten Ärsche sind und die AutorInnen, das Mädel diesen *** hinterherrennen lassen. Unter anderem deswegen finde ich es nicht verwunderlich, warum sich Frauen auch in Wirklichkeit so mies behandeln lassen…
Ob TV oder Buch, dass alles wirft insgesamt kein tolles Bild auf beide Geschlechter und wenn man es nicht anders kennt, wie soll man dann noch eine andere Sicht kennenlernen?
Ich wünsche mir sehr, dass sich da noch einiges ändern wird 🙂
Ja, ich sehe das mit den Augen auch nie. Hahaha. Kenne genau jemanden mit richtig krass speziellen Augen und das ist mir auch nur aufgefallen, weil andere mich darauf hingewiesen haben.
Ich hoffe auch, dass sich das ändert.
Danke für diesen wichtigen Beitrag! Ich habe zwar noch kein New-Adult-Buch gelesen und lese auch selten YA-Liebesromane, aber gebe Dir und Ivy recht, dass solche Schönheitsideale sexistisch sind. Solche Sachen wie wunderschöne Augen und Grübchen oder Narben sind mir bei Liebesromanen tatsächlich aufgefallen. Und die Jungs können immer unglaublich gut küssen!
Wenn Frauen im echten Leben nur auf heiß aussehende Männer stehen würden, hätten sie eine sehr kleine Auswahl! Es ist echt wünschenswert, dass NA realitätsnaher wird! Dann werde ich vielleicht motiviert, ein Buch aus diesem Genre zu lesen.
Danke dir für deinen Kommentar, Daniel und entschuldige, dass ich dir erst jetzt antworte.
Ich kann dir nur zustimmen, wobei ich sagen muss, spar dir die NA Bücher. Es gibt so viel andere tolle Bücher & auch wenn ich zwischendurch gerne mal eins lese, so lohnt es sich viel zu selten 😉
Der Sexismus im NA Genre ist oft sehr groß. Nicht nur Männer leiden dann unter diesen Schönheitsidealen – Frauen werden ebenso sexualisiert (du hast das Thema sehr schnell abgefertigt – doch, Frauen werden in New Adult Büchern oft mit langen Haaren, dünnem Körper usw dargestellt, eben auch das momentane Schönheitsideal). Für mich sind Klischees – egal ob Mann oder Frau – kacke. Aber gerade für die Zielgruppe, die du benannt hast, wäre es schön gewesen, hättest du das Thema nicht so schnell abgefertigt. Junge Mädchen lesen das, lesen von all den schlanken, langhaarigen, gutaussehenden Frauen und fühlen sich unter Druck gesetzt. Es ist super, dass du eine Seite beleuchtet hast – die der Männer, die ebenfalls Opfer der Sexualisierung werden, wird nämlich oft nicht berücksichtigt. Trotzdem hätte ich mich differenzierteres Denken zu weiblichen Schönheitsidealen im Genre gewünscht. 🙂
Danke für deinen Kommentar & dein Feedback.
Wie du in den ersten paar Zeilen dieses Blogposts lesen kannst, geht es in diesem Beitrag einzig und alleine um den Sexismus gegenüber Männern in New Adult Romanen.
Ich bestreite nicht, dass es auch sexistische Elemente gegenüber Frauen gibt, aber darum ging es mir bei diesem Beitrag nunmal nicht. Ich kann nicht alle Sichten aufs Mal beleuchten. Und während sehr oft über Schönheitsideale von Frauen, Diskrimierung und Sexismus gegenüber Frauen diskutiert wird, so fehlt mir in der BuchbloggerInnen-Community die Diskussion über die Problematische Darstellung von Männern.
Und wenn du mir unterstellst, dass ich das Thema sehr schnell abgehandelt habe, dann weisst du nicht, wie lange ich mich mit dem Thema schon beschäftige und wie viel ich recherchiert habe.
Mir ist das irgendwie noch nie so richtig aufgefallen, also schon, dass die alle nach dem gleichen Schema “gebaut” sind, aber irgendwie nie, dass das sexistisch ist. Keine Ahnung warum, aber vielleicht liegt es daran, dass man bei Sexismus meistens mehr an Frauen denkt. Dein Post ist echt wichtig und sehr gut geschrieben
Man kann auch nicht immer alles bemerken. Das ist vollkommen normal & geht mir oft auch nicht anders. Aber als Mann fällt mir das halt auf & gerade weil ich selbst viel Sport mache, nervt es mich, wenn es dann so dargestellt wird, als wäre ein durchtrainierter Körper Standart.
Auf jeden Fall Danke für deinen Kommentar & dein Feedback!
Mega stark, dass du dieses Thema ansprichst!
Danke dir! Ich finde es wichtig, dass wir über solche Themen sprechen und auch wenn ich bisschen nervös wegen der Reaktionen gewesen bin, so bin ich überzeugt, dass es richtig ist.