Sechs Leben Rezension Josia Jourdan

Sechs Leben / Rezension

«Sechs Leben» greift ein interessantes Gedankenexperiment auf. Was würdest du mit sechs Leben machen? Ich habe das Buch von Véronique Petit gelesen und in meiner Rezension zu «Sechs Leben» erfahrt ihr, wie mir der Roman gefallen hat.

Klappentext

„Sechs Leben“ hat er, mehr als alle anderen. Damit ist Gabriel quasi unsterblich und fühlt sich wie im Rausch. Er hat das große Los gezogen, denkt er, und hebt im wahrsten Sinne ab. Heimlich erfüllt er sich seinen Traum vom Fliegen mit dem Fallschirm, und schlägt tödlich auf: nur noch fünf. Noch vier, drei, zwei … Gabriel verliert Leben um Leben – fahrlässig, naiv, sinnlos – und steht wie aus dem Nichts vor der Frage, was wirklich zählt.

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Rezension

Gabriel erfährt, dass er sechs Leben hat. Damit kann er sein Leben viel risikoreicher als viele andere Menschen leben, muss keine Angst vor dem Tod haben und zählt damit zu den ganz wenigen, die dieses Privileg haben. Auf 220 Seiten begleiten wir ihn, wie er Entscheidungen darüber trifft, wie er seine Leben einsetzen möchten. Dabei ist Gabriel sicher nicht der sympathischste Protagonist und schnell wird klar, dass das System, bereits mit 15 zu wissen, wie viele Leben man hat, nicht funktionieren kann. Denn Gabriel zieht es lieber vor bei Fallschirmsprüngen sein Leben zu verlieren, als sie sinnvoll zu nutzen. Kopfschütteln ist vorprogrammiert und trotzdem baut sich Spannung auf und wir als Lesende wollen erfahren, ob Gabriel eine charakterliche Entwicklung durchmacht und wie er sich in Zukunft entscheiden wird.

Allgemein greift die Autorin ein interessantes Gedankenexperiment auf, welches mich schon von Beginn an begeistert hat und mich auch selbst zum Nachdenken angeregt hat.

Véronique Petit erzählt rasant, wir sind direkt mitten im Geschehen und es gibt nicht viele Erklärungen, die Handlung erklärt sich selbst. Ich hätte mir allerdings mehr Hintergründe und Tiefe bei den Figuren gewünscht, gerade auch bei der Nebenhandlung, die ich gern noch ausgebauter gehabt hätte. Das Buch lässt sich angenehm lesen und wenn man nicht aufpasst, ist man in kürzester Zeit auch schon am Ende.

Fazit

«Sechs Leben» von Véronique Petit ist ein mitreissendes Jugendbuch, dass ein interessantes Gedankenexperiment behandelt. Der Autorin ist es gelungen, das Ganze in einem Plot unterzubringen, der mit Wendungen begeistern kann und der sich angenehm lesen lässt. Von den Figuren, gerade vom Protagonisten hätte ich mir mehr Tiefe und eine noch stärke Charakterentwicklung erhofft, ebenso dass die Nebengeschichte noch ausführlicher erzählt worden wäre, da mich die besonders interessiert hat. Ich vergebe 4 von 5 Sterne und empfehle das Buch allen Fans von Dystopien wie H.O.M.E, Die Bestimmung und Gelöscht.

Ich danke dem Mixtvision Verlag für mein Exemplar!

Ist «Sechs Leben» von Véronique Petit empfehlenswert? Ja. Wer gerne spannenden Gedankenexperimente mag, der liegt mit diesem Buch genau richtig.

Bibliografische Angaben

Sechs Leben - Rezension - Josia Jourdan - Dystopie Buchtipp
Sechs Leben – Rezension

256 Seiten, gebunden

€ 15,00 (D) / € 15,50 (A)

ISBN 978-3-95854-162-7

Erscheint am 10.02.2021

Übersetzt von Anne-Kathrin Häfner

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