Türchen 16 von #XMASWITHJOSIA18
Romy Fölck hat mich mit «Totenweg» im Februar begeistert & mit «Bluthaus» legte sie einen starkenn zweiten Band ihrer Krimireihe nach. Ich habe bereits ein schriftliches Interview mit ihr geführt, welches ihr hier findet. Dass ich sie auf der Buchmesse dann sogar für ein Interview treffen durfte und ein Zitat von mir für die Werbekampagne verwendet wurde, war ein Highlight in diesem Jahr. Das Interview sowie ein Gewinnspiel findet ihr, wenn ihr weiterlest.
In meinem ersten Interview mit der Autorin könnt ihr mehr über «Totenweg» erfahren. In diesem Interview hier geht es einerseits um den zweiten Band (ohne Spoiler zum ersten), den Erfolg ihrer Bücher & was uns in der Zukunft erwartet.
«Bluthaus» spielt nun nicht mehr nur in der Elbmarsch, sondern auch auf der Insel Holnis. Weshalb hast du dich dazu entschieden diesen Kulissenwechsel gemacht?
Ich habe für meine Geschichte einen ganz besonderen Ortsnamen gebraucht, bei dem man nicht sofort versteht, dass es ein Ortsname ist. Ich habe dann einfach eine Liste mit passenden Orten erstellt und dann einen idealen auf der Insel Holnis gefunden. Ich verrate natürlich nicht, wie er heisst, denn ansonsten weiss man ja sofort, wovon ich schreibe.
Es ist wie in «Totenweg» wieder ein Coldcase. Was fasziniert dich so an Coldcases?
Dass Personen Jahre lang verschwunden bleiben und Mordfälle über Jahrzehnte ungeklärt bleiben, hat für mich eine ganz grosse Faszination. Die Kriminaltechnik ist mittlerweile so gut entwickelt, die Aufklärungsrate bei Mordfällen sehr hoch und trotzdem gibt es noch ungeklärte Fälle und das finde ich total spannend. Es macht mir Spass das zu schreiben & deshalb wird das auch in Band 3 wieder so sein.
Wie kommt man denn drauf, wie sich so ein Mord abspielt? Also welche Methode, Waffen etc?
Darüber denke ich jeweils ziemlich lange nach. Es soll nicht jedes Mal bloss ein Schusswechsel sein. Ich glaube, man muss sich in die Personen einfühlen und versuchen zu verstehen, wie die Mörderin/der Mörder da vorgeht. Ich arbeite sehr nahe an meinen Figuren und so kristallisiert sich dann auch heraus, wie welche Person jemanden umbringt.
Und wie würdest du denn jemanden um die Ecke bringen? Rein hypothetisch natürlich.
Das ist ja eine Frage! Also wenn möglich so, dass es niemand merkt. Es gibt schon ein paar Tricks, wie man jemand umbringen kann, ohne dass es jemand bemerkt. Wahrscheinlich würde ich die Person in ein Fass Cola stecken und auflösen. (Lacht.) Nein, das ist natürlich ein Spass. Ich habe bisher noch nie darüber nachgedacht und bin ein sehr gutmütiger und empathischer Mensch. Mord ist für mich wirklich nur mein Werkzeug in meinen Krimis.
In unserem ersten Interview hast du erzählt, dass du dich freuen würdest, wenn es eines deiner Bücher irgendwann auf die Spiegel-Bestsellerliste schaffen würde & das ist dir dann tatsächlich auch eine Woche danach gelungen. Ich weiss genau noch, wie ich mich für dich & das Buch gefreut habe. Auch der zweite Band hat es nun geschafft. Du bist nun doch schon länger Autorin & jetzt zu sehen, dass sich die Bücher auch verkaufen & bei den Lesern ankommen, was waren das für Gefühle für dich?
Also angekommen sind meine Bücher bisher eigentlich immer. Ich habe meistens gute Rückmeldungen gehabt mit meinen Dresden-Krimis. Der grosse Erfolg blieb jedoch aus, weil bei einem kleinen Verlag die Marketingmöglichkeiten alleine finanziell einfach nicht so vorhanden sind.
Für mich war es dann wirklich unglaublich, als Totenweg so durch die Decke ging. Ich habe mich riesig gefreut und kann es immer noch kaum glauben.
Wie bereits erwähnt hast du für die Elbmarsch-Krimireihe zum Erfolgsverlag Bastei Lübbe gewechselt. Würdest du sagen, dass das für dich das grosse Glück ist?
Ja! Ein grossartiges Team, welches alles getan hat, damit dieser Erfolg zu Stande kommen konnte. Die Stimmung im Verlag ist so familiär und wir arbeiten auf Augenhöhe miteinander. Ich geniesse die Arbeit mit dem Verlag und sag immer «Never change a winning team.»
Mit dem grossen Erfolg kommen auch neue Dinge ins Spiel. So zum Beispiel Auslandslizenzen für Übersetzungen. Konntet ihr da schon Lizenzen verkaufen?
Die Reihe wird nach Italien gehen und auf der Buchmesse hier wird sicher auch nochmals einiges laufen, da hier ja jeweils auch die Lizenzen verkauft werden. Mit Krimis ist es ziemlich schwierig in die englischsprachigen Räume zu kommen, aber wir geben die Hoffnung nicht auf. Zudem konnten wir die Filmrechte optionieren, sowie Inlandslizenzen mit Weltbild abschliessen. Es geht also stätig weiter.
Filmrechte klingt ja schon mal gut. Was kann man da denn erwarten?
Ein Produktionsstudio hat Interesse bekundet und will die Reihe gerne verfilmen. Dafür sind sie jetzt auf der Suche nach einem passenden Fernsehsender um die Finanzierung, sowie Ausstrahlung zu garantieren. Das bedeutet, wenn die einen Sender finden, kaufen sie die Filmrechte und nicht nur zu Band 1, sondern gleich zur ganzen Reihe. Sprich es wird eine Fernsehreihe zu meinen Büchern geben, wenn alles klappt.
Interessant. Du hast gemeint Verträge für vier Bände sind bisher unterschrieben. Hat sich das mittlerweile geändert nach dem Erfolg & hättest du Stoff und Ideen für mehr Bücher?
Für mich ist klar, dass wir weitermachen. Bisher haben wir noch nicht darüber gesprochen, aber ich wüsste nicht, was dagegenspricht. Ich habe noch genug Ideen für Frida & Bjarne. Ich glaube, dass wir spätestens im nächsten Jahr mit Bastei Lübbe sprechen werden, wie wir weitermachen werden, aber ich bin da sehr optimistisch.
In dem Fall ist es für dich auch spannend jeweils über die selben Charaktere zu schreiben?
Ja und nein. Ich mag meine Figuren sehr gerne und freue mich immer, wenn ich wieder mit denen arbeiten kann. Ich lebe ja seit Jahren mit meinen Figuren. Aber trotzdem habe ich eben auch andere Ideen, welche ich in den nächsten Jahren gerne umsetzen möchte.
Wie hat sich denn dein Alltag verändert seit dem Frühjar?
Ich schreibe schon sehr lange, aber was jetzt dazu gekommen ist, sind die Lesereisen. Anfragen für verschiedenste Lesungen, Festivalls & Messen haben mich dieses Jahr erreicht & ich habe viele Lesungen gemacht. Das sind Orte für die ich bisher nicht gebucht worden bin, aber wenn ich zu Hause bin, ist immer noch alles gleich.
«Familie ist das Wichtigste für mich» hast du in unserem letzten Interview gesagt. Wie hat deine Familie und dein Umfeld im Allgemeinen reagiert, als du gesagt hast, dass du Autorin wirst?
Also zu Beginn waren die schon sehr skeptisch. Ich habe Jura studiert und in einer Bank gearbeitet, bevor ich die Idee hatte Autorin zu werden und mich Selbständig zu machen. Gerade mein Vater hatte Angst. Mittlerweile sind die alle sehr stolz und schicken mir ständig Fotos von meinen Büchern aus Zeitungen & Buchhandlungen. Das ist ganz grossartig und ich freue mich, dass sie mich so unterstützen.
Wo würdest du dich denn in zehn Jahren als Autorin sehen?
Wenn ich mir was wünschen darf, dann dass ich immer noch viele Leser habe und vom Schreiben leben kann. Dann hoffe ich, dass es noch einige Bände meiner Reihe geben wird. Vielleicht auch noch das ein oder andere Projekt. Wenn ich in 10 Jahren noch als Autorin arbeiten dürfte, dass wäre schon grossartig.
Welche Bücher liest du denn am liebsten?
Ich lese hauptsächlich Krimis. Am liebsten skandinavische Krimis da wir meistens einmal im Jahr nach Schweden gehen. Jo Nesbø ist da so einer meiner Lieblinge. Ich lese aber auch gerne Romane von Autorinnen wie Julie Zeh oder Dörte Hansen. Ich würde sagen 90% Krimi, 10% anderes. Aber ein Buch ist auf jeden Fall immer dabei.
Kommen wir zu den weihnachtlicheren Fragen. Welches Buch würdest du zu Weihnachten denn verschenken?
Ich glaube tatsächlich von Dörte Hansen «Altes Land». Das ist ein Roman, der da spielt, wo ich wohne und der mich so gepackt und denn ich schon sehr oft weiterempfohlen habe. Wer es eher skurril und lustig mag, dem lege ich «Der Pfau» ans Herz. Ein ganz grossartiger Roman mit trockenem englischem Humor. Das ist auch so ein Buch, welches ich jedem empfehlen kann.
Du magst Apfelkuchen. An Weihnachten ist man Apfelkuchen zwar auch, aber welches Weihnachtsgericht magst du am liebsten?
Die Weihnachtsgans mit Klössen gehört für mich zu Weihnachten. Ich mache dann jeweils die grünen Klösse und meine Mutter die Gans oder Ente. Das ist mittlerweile eine richtige Tradition bei uns.
Ich möchte mich ganz herzlich bei Bastei Lübbe bedanken, dass sie mir dieses Interview ermöglicht und mich als Buchblogger so schätzen, dass sie sogar ein Zitat von mir auf eine Wand drucken lassen haben. Genauso möchte ich Romy Fölck danken, welche so freundlich ist und grossartige Bücher schreibt.
Gewinnspiel
Der Bastei Lübbe Verlag hat mich auch hier wieder mit einem Exemplar von «Totenweg» unterstützt, so dass jemand von euch ein Exemplar gewinnen kann. Zudem könnt ihr bis zum 25.12.18 auch noch an allen anderen Gewinnspielen meines Adventskalenders mitmachen. Beantwortet dafür einfach die Gewinnspielfrage.
Gewinnspielfrage: Was ist euer liebstes Weihnachtsessen?
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Das ist ein tolles Interview mit Romy Fölck. Ich habe es gerade als Einstimmung für meine nächste Lesung genommen. Leider habe ich bisher noch keine Zeit gefunden, eins der Bücher zu lesen. Aber die Deadline rückt immer näher für das erste Buch. Denn Anfang März kommt Romy für eine Lesung nach Lohne ganz in meine Nähe und bis dahin möchte ich gerne Totenweg gelesen haben.
LG Kerstin
Liebe Kerstin
Oh das freut mich zu hören! Die Autorin ist so sympathisch & ihre Bücher sind grandios. Die Lesung wird bestimmt grandios. Viel Spass beim Lesen von Totenweg.
Herzlich,
Josia
Oh Dankeschön! Die Autorin ist grossartig und ich wäre so gerne mal an einer Lesung von Romy dabei. Ganz viel Spass beim Lesen von Totenweg & eine erfolgreiche Lesung.
LG Josia
Entenbraten mit selbstgemachten Klöße und Rotkohl
Hallo und herzlichen Dank für ein weiteres wundervolles Türchen hier in Deinem buchigen Adventskalender! Mein liebstes Weihnachtsessen ist die klassische Weihnachtsente.
Viele liebe Grüße
Katja
spielt mir nicht so eine Rolle, hauptsache ich geniesse sie mit meinen liebsten. Ich mache am liebsten einen Braten mit härdöpfelgratin
Heisser Schinken mit Kartoffelsalat
Haben zwar schon alle geschrieben aber Fondue Chinoise 😀
Fondue Chinoise würde mich sehr über den Gewinn freuen :-))
Fondue Chinoise
Tatarenhut oder Tischgrill mit selbstgemachten Saucen und Brötchen
Rollschinkli mit Kartoffelsalat
Schüfeli
Puuh, das ist eine schwierige Frage, da bei uns der Hauptgang immer variiert. Aber eines steht fest – und das auch schon für die nächsten Jahr – als Nachtisch gibt es Zimt-Tiramisu!
Herzliche Grüße sendet dir
Barbara
Bei uns gibt es seit vielen Jahren Fondue Chinoise, weil jeder aus der Familie es sehr lecker findet.
Am Heiligabend essen wir traditionel gebratener Hund (süsssauer).
An Heiligabend essen wir ganz klassisch Kartoffelsalat mit Würstchen und am ersten Weihnachtstag Gans mit Klößen und Rotkohl. Da dieses Essen bei uns in der Familie Tradition ist, esse ich das auch ganz gern.
Bei uns gibt es wie immer Fondue Chinoise
Bei uns gibt es seit jeher das Gleiche und ich liebe es: Hühnerragout mit Pastetchen und Kopfsalat… Ansonsten selbstgebackene Plätzchen ☺️
Wir lieben Tatarenhut, falls du das kennst, traditionelles Weihnachtsessen bei uns, aber ohne Raclette 🙂
Ich finde den Dessert immer am besten: Vanilleeis mit heißen Kirschen!
Am liebsten mag ich ein Fondue Chinoise oder ein Tischgrill, dazu allerlei Beilagen wie Salate, Reis, Pommes Frites, Cornichons, Silberzwiebeln, Pommes Chips…mmmh, mir läuft beim Schreiben gerade das Wasser im Mund zusammen.
Ouh, schwierige Frage. Am 25. gibt es bei uns meistens immer Ente mit Rotkohl und Erbsen. Und das mag ich eigentlich sehr gerne zu Weihnachten 🙂