Casey McQuiston zählt seit Royal Blue zu den Star Autorinnen für LGBTQ+ Romane. Nun ist mit I Kissed Shara Wheeler ihr erstes offizielles Jugendbuch erschienen. Wie mir I Kissed Shara Wheeler gefallen hat, erfahrt ihr in meiner Rezension zu dem queeren Jugendbuch.
Klappentext
Chloe Green ist fast am Ziel: Bald hat die queere Schülerin die Highschool in der engstirnigen Kleinstadt in Alabama endlich hinter sich. Und zwar als Jahrgangsbeste! Wenn ihr nicht Ballkönigin Shara Wheeler, die rundum perfekte Tochter des Schuldirektors, noch einen Strich durch die Rechnung macht …
Doch mit einem einzigen Kuss bringt Shara Chloes Welt ins Wanken – nur, um anschließend wie vom Erdboden verschluckt zu verschwinden. Statt Antworten findet Chloe lediglich kryptische Nachrichten von Shara, die sie auf eine atemlose Suche schicken. Als Chloe Sharas Geheimnissen auf die Spur kommt, beginnt sie zu ahnen, dass hinter dieser kleinen Stadt mehr stecken könnte, als sie dachte. Und vielleicht auch hinter Shara?
Repräsentation: queere Protagonistinnen, Regenbogenfamilie und Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Frauen
Kurzrezension
Casey McQuiston hat mit I Kissed Shara Wheeler eine queere Version von Margos Spuren geschrieben, das mit unterschiedlichen Nebenfiguren, einem leichten Humor und dem typischen amerikanischen Highschoolsetting abgerundet wird. Die Geschichte entwickelt sich wie vorhergesehen von kleineren in grössere Dramen hinein und überrascht die Protagonistin mit neuen Herausforderungen. Wobei ihr grösstes Ziel weder die Suche nach der Liebe, noch Freundschaft, sondern vor allem der Titel zur Jahrgangsbesten ist. Die Versessenheit darauf und ständige Thematisierung dieses Zieles werden mit der Zeit repetitiv und lassen Chloes Figur eher blass wirken. Aber auch Shara schafft es nicht wirklich ihrem Charakter zu entweichen und so fehlt es beiden Hauptfiguren an Tiefe. Die Handlung besitzt Humor, queere Themen werden thematisiert, genauso wie das Aufwachsen in einem kleinen konservativen Ort, in dem jede Lebensentscheidung nicht nur wahrgenommen, sondern vor allem auch kritisiert wird. «I Kissed Shara Wheeler» von Casey McQuiston ist unterhaltsam, lässt sich zügig lesen, überzeugt aber weder durch eine besonders originelle Handlung, noch durch Figuren, für die ich besonders viel empfunden habe und die eher konstruiert als lebendig wirken. Trotzdem ist das Buch nett für eine Lektüre zwischendurch oder alle, die humorvolle, queere Liebesgeschichten suchen.
Bibliografische Angaben
- Verlag: Knaur TB
- Erscheinungstermin: 01.06.2022
- 400 Seiten
- ISBN: 978-3-426-52931-7
- Autor: Casey McQuiston
- Übersetzt von: Hannah Brosch, Kristina Koblischke