Girls Like Girls / Rezension

US-Popsängerin Hayley Kiyoko hat mit «Girls like Girls» einen queeren Jugendroman geschrieben. Wie mir das Buch gefallen hat, erfahrt ihr in meiner Rezension zu «Girls like Girls».

Klappentext

Es ist Sommer und nach dem Tod ihrer Mutter fühlt sich die siebzehnjährige Coley allein. Bis sie Sonya trifft, in die sie sich Hals über Kopf verliebt. Immer wenn die beiden allein sind, spürt Coley, dass Sonya ihre Gefühle erwidert. Doch in Gesellschaft anderer vermag Sonya nicht zu Coley zu stehen. Vor allem nicht in Gegenwart von Trenton, mit dem sie eine On- und Off-Beziehung verbindet. Coley will sich so kurz nach dem Verlust ihrer Mutter nicht schon wieder das Herz brechen lassen und zieht sich von Sonya zurück – endgültig, das nimmt sie sich fest vor …

Rezension

Eine neue Kleinstadt, Partys, Drogen und ein Mädchen, das Coley nicht mehr aus dem Kopf kriegt. Coleys Sommer ist bestimmt von neuen sozialen Kontakten, sich ausprobieren in allen möglichen Bereichen und einem zur Ruhe kommen an diesem neuen Ort und mit der Tatsache, dass sie mit ihrem Vater lebt. Dabei ist die Geschichte locker, humorvoll und in typsicher Teen-Drama Manier erzählt. Coley ist überfordert, das ist spürbar. Sonya dagegen noch nicht bereit sich einzugestehen, dass sie auch auf Frauen steht. Die beiden kreisen umeinander, nähern sich an und schubsen sich dann wieder weg. Dabei gelingt es der Autorin die Konflikte und die Selbst-Suche in Sachen Sexualität authentisch darzustellen. Die restlichen Nebenfiguren bleiben insgesamt eher blass und die Handlung an sich, hat zwar einige Spannungsmomente – so wirklich mitreissend ist das Buch aber nicht.

Insgesamt hat Hayley Kiyoko eine Geschichte über einen Sommer inmitten der frühen 2000er aus der Sicht zweier queerer jungen Frauen geschrieben und es gelingt ihr in einigen Szenen die Gefühle und die Unsicherheiten der Figuren authentisch zu beschreiben. Trotzdem fehlt es dem Buch an vielen Stellen an der nötigen Tiefe. Der Suizid der Mutter wird kaum behandelt und das obwohl das Buch aus der Ich-Perspektive geschrieben ist und wir uns während des gesamten Buches in Coleys Kopf befinden. Ihre Beziehung zu ihrem Vater, den sie nie wirklich gekannt hat und mit dem sie jetzt zusammenlebt, wird zwar an wenigen Stellen aufgegriffen, trotzdem wird auch hier eher an der Oberfläche gekratzt. Das Ende wirkt aufgrund der Umstände und der Situation der Figuren zudem nicht wirklich passend und unrealistisch. Eine klare Empfehlung kann ich nicht aussprechen, wer aber gerne einen lockeren queeren Sommerroman mag, dem kann ich «Girls Like Girls» von Hayley Kiyoko trotzdem empfehlen.

Ist «Girls like Girls» von Hayley Kiyoko lesenswert? Jein. Ein netter, queerer Sommerroman, der zwar einige interessante Themen anspricht, insgesamt aber ziemlich oberflächlich bleibt.

Bibliografische Angaben

Girls Like Girls Rezension - queere Sommerbücher - Josia Jourdan
Girls Like Girls Rezension

EUR 16,95 [DE] – EUR 17,50 [AT]

ISBN: 978-3-423-74096-8

Erscheinungsdatum: 18.05.2023

320 Seiten, dtv Verlag

Sprache: Deutsch, Übersetzung: Aus dem amerikanischen Englisch von Yola Schmitz

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