In meiner Rezension zu Elektrische Fische von Susan Kreller erfahrt ihr, wie mir das Buch gefallen hat, ob es sich lohnt das neue Buch der für den deutschen Jugendbuchpreis nominierten Autorin zu lesen und wie das Buch die Thematik Heimat umsetzt.
Klappentext
Emma muss mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern von Dublin nach Mecklenburg-Vorpommern ziehen. Sie vermisst Irland, den Atlantik, die irischen Großeltern. Nicht mal die Ostsee kann sie trösten. Emma will nur eins: schleunigst nach Dublin zurückkehren. Levin aus ihrer neuen Klasse, der selbst große Sorgen hat, bietet ihr seine Hilfe an, scheint aber irgendwann gar nicht mehr zu wollen, dass sie wieder fortgeht. Und auch Emma beginnt allmählich an dem Fluchtplan zu zweifeln …
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Rezension
Ein neues Leben soll Emma in Deutschland beginnen, nachdem sie mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern aus Irland weggezogen ist. Doch damit ist Emma gar nicht einverstanden und vor allem auch nicht glücklich. Sie will zurück nach Dublin, zurück zu ihren Grosseltern und ihrem Vater, der ihre Mutter nicht glücklich machen konnte. Emma schmiedet einen Plan und ist überzeugt, dass das die einzige Möglichkeit ist, um wieder glücklich zu sein. Doch dann begegnet sie Levin und eigentlich hat er gar keine Zeit für die Probleme von anderen, aber er will Emma helfen. Und dann sind da auch noch diese elektrischen Fische und Gefühle zwischen Levin und Emma, die die Situation nicht einfacher machen. Emma ist keine leichte Protagonistin. Auf den ersten 60 Seiten wirkt sie teilweise fast schon unsympathisch, gleichzeitig empfindet man Mitleid mit ihr und die Autorin gibt einem die Möglichkeit zu verstehen, wie die sich die einzelnen Figuren fühlen. Zudem beschäftigt sich das Buch mit der Frage, was Heimat ist und wie unterschiedlich Heimat empfunden werden kann. Susan Kreller lässt uns darüber nachdenken, warum wir uns da wo wir leben wohlfühlen oder eben nicht wohlfühlen. Gleichzeitig bietet „Elektrische Fische“ aber gute Unterhaltung und Lesestunden, die es einem erlauben, seinen Horizont zu erweitern. Ein Entschwinden aus dem Alltag ist vielleicht nicht möglich, dafür beschäftigt sich das Buch mit zu alltäglichen Themen, aber das Buch bietet viel Stoff zum Nachdenken und das Buch ist auf emotionaler Ebene so vielfältig, dass das Lesen zu einem interessanten Erlebnis wird.
Fazit
Susan Kreller hat mit «Elektrische Fische» geschrieben, welches aus unterschiedlichen Gründen zu überzeugen weiss. Kreller beherrscht ihr Handwerk und weiss mit der Sprache umzugehen, das Einflechten von englischen und irischen Begriffen macht das Buch authentischer und gibt den Figuren eine eigene Stimme. Gleichzeitig ist das Buch eine emotionale Wucht und gewährt tiefe Einblicke in die Gefühlswelt von Emma, ihrer Familie und Levin. Wenn ihr ein Buch lesen wollt, welches euch gut unterhält, euch emotional berührt und zudem auch noch ein paar Denkanstösse gibt, dann seid ihr mit Susan Krellers neuestem Werk genau richtig. Eine ruhige Geschichte, die gleichzeitig nur so von Leben und Emotionen sprudelt. Emmas Geschichte hat mir gut gefallen und auch wenn ich mich zwischendurch über sie aufgeregt habe oder ihre Handlungen und Gedanken nicht ganz nachvollziehen konnte, gebe ich diesem Buch 4 von 5 Sterne und empfehle es Fans von Ava Reed, Anne Freytag und Jandy Nelson.
Ich danke dem Carlsen Verlag für mein Exemplar!
Ist „Elektrische Fische“ von Susan Kreller empfehlenswert? Ja. Ein ruhiger, emotionaler Jugendroman rund um das Thema Heimat.
Bibliografische Angaben
ISBN: 9783551584045
Sprache: Deutsch
Ausgabe: Fester Einband
Umfang: 192 Seiten
Verlag: Carlsen
Erscheinungsdatum: 31.10.2019