Beim zweiten Kuss verwechselt (2) / Rezension

«Auf den ersten Blick verzaubert», der erste Band der Verwandlungsreihe von Erfolgsautorin Sonja Kaiblinger war ein Jahreshighlight im 2018. Dass ich die Autorin dann sogar auf der Buchmesse für ein Interview treffen durfte, ein noch grösseres. (Hier gelangt ihr zum Interview) Nun habe ich den zweiten Band gelesen. Ob er mich ebenfalls begeistern konnte?

Klappentext:

Du kannst sein, wer du willst! Aber weißt du auch, wer du bist?
Manchmal sind Ophelias Verwandlungskünste praktischer als gedacht. Immerhin kann sie (in Gestalt von Amalia) endlich ihren Schwarm Cliff küssen. Doch dann heißt es für die ganze Schule: Auf zum Wettkampf in die Highlands. Und weil nicht nur Cliff und die echte Amalia mitfahren, sondern auch Ophelias Zwillingsschwester, ihre drei verrückten Tanten und Adrian, der total in Ophelia verschossen ist, sind Herzschmerz und Chaos vorprogrammiert. Seltsame Dinge passieren, und Ophelia weiß: Im Zeltlager treibt sich inkognito ein weiterer Verwandter herum.

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Rezension

Die Geschichte setzt relativ zeitnah an Band 1 an und Sonja Kaiblingers Humor überzeugt auf den ersten Seiten mit einigen peinlichen, aber trotzdem sehr amüsanten Szenen. Unsere Protagonistin Ophelia fährt gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester und einigen Schulfreunden an die Highland Games. Spiele in den Schottischen Highlands, welche abenteuerlich, kreativ und herausfordernd sind. Nachdem sie in den letzten Jahren immer zweite geworden sind, möchten sie dieses Jahr gewinnen.

Doch bereits als sie da ankommen, beginnen die Probleme. Wer ist das seltsame Mädchen und was verbirgt sie? Weshalb sind Ophelias Tanten in der Nähe und treibt ihr Onkel etwa sein Unwesen? Gleichzeitig muss sie sich ihrer Gefühle bewusst werden. Mag sie nun Cliff oder doch Adrian?

Das Buch lässt sich ruckzuck durchlesen und ich mag den Schreibstil der Autorin immer noch sehr gerne. Humorvoll, wortgewandt und mit einer angenehmen Lockerheit. Das Talent für sympathische, teils schrullige Charaktere beweisst sie auch in Band 2. Ophelia ist eine richtig coole Protagonistin & ihre Tanten erst! Zudem hat es die Autorin auch gekonnt geschafft, mich an der Nase herumzuführen. Nicht gerade selten, habe ich gedacht, das Rätsel gelöst zu haben, nur um dann zwei drei Seiten später zu erfahren, dass es anders ist.

Trotzdem ist dieser zweite Band für mich deutlich schwächer als der erste. Einerseits hat mich die Handlung nicht wirklich mitreissen können. Die Highland-Games wirken wie ein Witz und auch wenn manche Aufgaben ganz witzig geklungen haben, so habe ich nicht verstanden, weshalb eine Schule ihre Schüler an diesen Event schickt. Ich meine Baumstamm-Werfen? In einer Gruselhütte-Übernachten? Zum Lesen ganz nett, aber wirklich spannend nicht. Auch die Geschichte rund um das Familiengeheimnis hat mich nicht wirklich mitreissen können.

Fazit

Für mich ist der zweite Band der Verwandlungs-Reihe zwar immer noch sehr unterhaltsam, aber lange nicht so stark wie der erste Band. Das Buch überzeugt mit Humor und gelungenen Charakteren. Die Handlung jedoch ist für mich eher schwach, weder sonderlich spannend und wenn auch gut konstruiert und so, dass ich nicht hinter das Rätsel gekommen bin, habe ich mir mehr erhofft. Eine nette Fortsetzung mit einigen Schwächen, welche ich aber gerne gelesen habe. So vergebe ich knappe 4 von 5 Sterne. Leider wird es wahrschenlich keinen, wie angekündigt, dritten Teil geben.

Ich bedanke mich beim Dressler Verlag für mein Exemplar!

Ist «Beim zweiten Kuss verwechselt» von Sonja Kaiblinger empfehlenswert? Eine nette Fortsetzung, die aber nicht an den ersten Band heranreicht.


Bibliografische Angaben

ISBN: 9783791500782

Fester Einband

320 Seiten

Dressler

Erscheinungsdatum:20.08.2018

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