Children of Blood and Bone: Goldener Zorn (1) / Rezension

«Children of Blood and Bone» war in aller Munde & ich bin auch nicht daran vorbeigekommen. Der Auftakt zur Fantasy-Reihe in der Diversität ganz gross geschrieben wird. Allerdings ist es schon einige Monate her, dass ich das Buch gelesen habe & Schande über mich, ich rezensiere es erst jetzt. Ob es daran liegt, dass mich die Story nicht überzeugen konnte?

Klappentext:

Sie töteten meine Mutter.

Sie raubten uns die Magie.

Sie zwangen uns in den Staub.

Jetzt erheben wir uns.

Zélies Welt war einst voller Magie. Flammentänzer spielten mit dem Feuer, Geistwandler schufen schillernde Träume, und Seelenfänger wie Zélies Mutter wachten über Leben und Tod. Bis zu der Nacht, als ihre Kräfte versiegten und der machthungrige König von Orïsha jeden einzelnen Magier töten ließ. Die Blutnacht beraubte Zélie ihrer Mutter und nahm einem ganzen Volk die Hoffnung.

Jetzt hat Zélie eine einzige Chance, die Magie nach Orïsha zurückzuholen. Ihre Mission führt sie über dunkle Pfade, wo rachedurstige Geister lauern, und durch glühende Wüsten, die ihr und ihrer treuen Löwenesse alles abverlangen. Dabei muss sie ihren Feinden immer einen Schritt voraus sein. Besonders dem Kronprinzen, der mit allen Mitteln verhindern will, dass die Magie je wieder zurückkehrt …

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Rezension

Eine Welt in der Unterdrückung Alltag ist. Tomi Adeyemis Debüt spielt in Orïsha, welches der afrikanischen Kultur & Landschaft sehr ähnelt. Zélie ist eine unserer Protagonistinnen und ihre Hintergrundstory faszinierte mich. Denn sie ist eine Maji und besitzt eigentlich Magie, aber diese wurde ihr entrissen, als der König von Orïsha in der Blutnacht alle Artefakte ins Meer warf, die Magier und somit auch Zélies Mutter tötete und damit die Magie zum Versiegen brachte.

Doch Jahre später gelangt eine Schriftrolle, eines der magischen Artefakte, in die Hände der Prinzessin von Orïsha und plötzlich beginnt ein Rennen gegen die Zeit. Denn mit Hilfe der Schriftrolle begibt sich Zélie gemeinsam mit ihrem Bruder & der Prinzessin auf eine Reise. Eine Reise, welche die Magie zurück nach Orïsha bringen soll.

Es ist so schwierig diese Story in Worte zu fassen. Sie ist spannend, brutal und erschreckend. Die Autorin schreibt so, dass man sich mitten ins Geschehen versetzt fühlt. Aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt sie uns das Abenteuer. Eine der Perspektiven ist Zélie. Sie ist eine starke Protagonistin, welche zwar sehr stur ist und ihre Fehler hat, aber eben auch kämpft. Sie will nicht akzeptieren, dass man sie und ihr Volk weiter unterdrückt. Sie verkörpert diese jungen Heldinnen, welche derzeit so beliebt sind, sehr gut.

Die spannendere Perspektive habe ich jedoch die des Kronprinzen Inan gefunden. Er hat eigentlich den Auftrag Zélie aufzuhalten. Er lebt diesen Hass auf die Magier richtig aus und ist überzeugt, dass Magie vernichtet gehört. Doch dann beginnt er plötzlich selbst magische Kräfte zu entwickeln. So steht er schon bald im Konflikt mit sich selbst und trägt gleichzeitig stätig die Angst mit sich, dass jemand seine Kräfte entdeckt. Der Leser erlebt das hautnah mit und man weiss nicht, was man von Inan halten soll. Einerseits ist er verantwortlich für das Leid von tausenden Menschen, andererseits wurde er so erzogen und auch wenn er wahrlich nicht sympathisch ist, so macht ihn seine Unsicherheit authentisch.

Amari, die Schwester von Inan und Prinzessin von Orïsha, ist eine Rebellin. Nachdem sie jahrelang nichts anderes als den Palast gesehen hat und zusehen muss, wie ihre beste Freundin hingerichtet wird, bloss weil sie magische Kräfte besitzt, beschliesst sie zu fliehen. Sie ist einerseits unendlich naiv, da sie keine Ahnung hat, was in ihrem Königreich eigentlich abgeht. Aber sie will was dagegen tun und dafür verrät sie sogar ihre Familie. Mir war sie sehr sympathisch & ich mochte ihre Kapitel jeweils am liebsten.

Storymässig möchte ich gar nicht zu viel verraten, ausser das ich begeistert bin & sehr auf den 2. Band gespannt bin. Es war spannend, die 600 Seiten waren nicht zu viel und besonders die Schonungslosen Szenen, mit welchen uns die Autorin konfrontiert, fand ich sehr stark. Einzig die Liebesgeschichte störte mich persönlich. Ich möchte niemanden spoilern und gehe deshalb nicht weiter darauf ein, aber das ist mein einziger, kleiner Mangelpunkt.

 

Fazit

«Children of Blood and Bone» ist ganz grosses Kino. Das Worldbuilding überzeugt schon auf den ersten Seiten und meine Begeisterung für Orïsha hat bis am Ende angehalten. Mit drei aussergewöhnlichen Charakteren, welche alle ihre Fehler haben und auch nicht immer sympathisch wirken, aber trotzdem einen grossartigen Job abliefern. Die Charaktere stechen für mich wirklich ganz besonders heraus. Die Handlung hat mich gefesselt, fasziniert & ich habe das Buch teilweise kaum weglegen können.
Dass in diesem Buch Diversität aufgegriffen wird, kann ich nur als weiteren Pluspunkt nennen und für jeden, der gerne wieder einmal High Fantasy lesen möchte, dem kann ich dieses Buch nur ans Herz legen. Ich vergebe trotz der Liebesgeschichte 5 von 5 Sterne & bin begeistert! Ein Highlight der besonderen Art, welches man nicht verpassen sollte.

Ich bedanke mich beim FJB-Verlag für mein Exemplar!


Wer hats denn auch schon gelesen? Wie gefiel es euch?

 

Bibliografische Angaben

Hardcover
Originalsprache: Englisch
Übersetzt von: Andrea Fischer
Preis € (D) 18,99 | € (A) 19,60
ISBN: 978-3-8414-4029-7
lieferbar
624 Seiten, gebunden
FISCHER FJB
Ab 14 Jahren

 

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